Jeder hat seine eigene Neurodermitis
Verläufe, Schweregrade und Ausprägung der Neurodermitis sind individuell ganz verschieden. Auch reagiert jeder Mensch auf potentiell schubauslösende Reize unterschiedlich stark. Was bei dem einen einen Neurodermitisschub auslöst, kann von einem anderen problemlos vertragen werden. Eine allgemeingültige Empfehlung kann es daher nicht geben; vielmehr muss die Behandlungsstrategie individuell angepasst werden. Allen Therapieansätzen gemein ist jedoch die konsequente Basispflege der Haut sowie die Vermeidung der individuellen schubauslösenden Reize. Außerdem kann sich ein gutes Stressmanagement bzw. Entspannungstechniken positiv auf das Hautbild auswirken.
Betroffene Hautareale variieren altersabhängig
Die Haut von Neurodermitikern neigt generell zu Trockenheit. An welchen Körperstellen Ekzeme auftreten variiert altersabhängig. Bei Säuglingen sind meist Gesicht, Kopfhaut und die Streckseiten der Gliedmaßen betroffen. Bei Kindern treten die typischen Ekzeme eher an den Beugeseiten der Arme und Beine (man spricht auch vom Beugeekzem) sowie an den Hand- und Fußgelenken auf. Jugendliche und Erwachsene sind in der Regel von Ekzemen im Gesicht (speziell den Augenlidern) und an den Händen betroffen.

Basispflege neurodermitischer Haut
Wichtige Grundlage der Neurodermitisbehandlung ist die tägliche Hautpflege. Im akuten Schub ist sie therapiebegleitend wichtige Säule zur Verbesserung der Hautsituation. Ziel ist es, den Teufelskreis aus Juckreiz und sich kratzen müssen, daraus resultierenden Hautschädigungen und Verlust der Barrierefunktion, zu durchbrechen und so dem Eindringen von Allergenen und Irritantien, die erneuten Juckreiz hervorrufen, entgegenzuwirken. Im schubfreien Intervall dient die tägliche Hautpflege der Versorgung mit Feuchtigkeit und Lipiden. Die Geschmeidigkeit und Elastizität der Haut soll so erhöht werden und die schubfreie Zeit möglichst verlängert werden.

Hilfreiche Tipps, um Juckreiz zu vermeiden
Auch wenn die Erkrankung selbst nicht heilbar ist, kann zumindest der Umgang mit der Erkrankung sowie die Lebensqualität von Patient und Familie verbessert werden. Achtsamkeit hilft, den eigenen Körper besser zu verstehen und ein Gefühl dafür zu bekommen, was der Haut gut tut und was mögliche Auslöser für einen Neurodermitis-Schub sind. Die Vermeidung und Reduzierung der auslösenden Faktoren sind der wichtigste Schritt, einen Ekzemschub möglichst zu verhindern. Dabei ist es wichtig, sich keinen Stress zu machen, alle Faktoren kontrollieren zu wollen. Das ist kaum möglich und verursacht wiederum unnötigen Stress.

Da Stress und Hektik zu den möglichen Juckreizauslösern gehören, ist es wichtig, positiv und entspannt zu sein. Ruhe bewahren und Ruhe ausstrahlen, können helfen, Ekzemschübe zu vermeiden. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, die Haut zu kühlen oder mit fett-feuchten Verbänden zu beruhigen.

Außerdem kann die Kleidungswahl Einfluss auf aufkommenden Juckreiz haben: Angenehm weiche Materialien wie z.B. Baumwolle, Leinen oder Seide, aber auch atmungsaktive Textilien wie z.B. Funktionsunterwäsche sind für Neurodermitiker gut geeignet.

Zur Nachtruhe sind kühle Raumtemperatur von etwa 18 °C im Schlafzimmer hilfreich, um Juckreiz möglichst zu vermeiden bzw. zu verringern.